Filtertechnik: Turbo- statt CDAS-Reaktor

Die neue Rauchgasereinigung der Ofenlinie 4 wird von der Firma Andritz geliefert und soll Mitte 2024 in Betrieb gehen.

Damit setzt der ZMS auf eine neue Rauchgastechnik. Bisher arbeitet die Ofenlinie 4 mit zwei sogenannten CDAS-Reaktoren. Bei ihnen findet neben der Wasser- und Kalkeindüsung durch die tangentiale Rauchgasführung eine Grob-Entstaubung statt. Stattdessen kommt nun ein so genannte Turboreaktor zum Einsatz.

Das Rauchgas wird dabei in den unteren Teil des Turboreaktors geleitet, durchströmt dort eine Venturi-Düse und wird danach – wie bisher – zur Temperaturabsenkung und Erhöhung der Reaktivität mittels Wassereindüsung auf etwa 135 – 145 Grad Celsius abgekühlt.

Die Verdüsung erfolgt jetzt nicht mehr mit Druckluft, sondern über Einstoffdüsen mit Hochdruckpumpen bei einem Druck von bis zu 40 bar.

Im Anschluss wird als Frischkalk das auch bisher schon verwendete „Sorbacal“ von Walhalla-Kalk eingedüst. Hierfür wird eine neues Frischkalksilo mit 180 Kubikmetern Fassungsvolumen errichtet.

Durch die sich am Reaktorfuß ausbildende zirkulierende Wirbelschicht kommt es zu guten Stoff- und Wärmeübergängen.

Neubau des Gewebefilters der RGR4

Am Reaktorkopf in etwa 30 Metern Höhe tritt das Rauchgas-Reagenz-Gemisch in den Gewebefilter über. Dieser wird inclusive der Fundamente völlig neu errichtet.

Seine Filterschläuche weisen nunmehr eine Länge von neun Metern (bisher sechs Meter) auf und sind über sechs Kammern (bisher vier) verteilt. Der abgepulste (also von den Gewebefiltern regelmässig entfernte) Filterstaub wird hier in zwei unter dem Filter angeordneten schrägen Rinnen mit insgesamt etwa 30 Kubikmetern Fassungsvolumen gesammelt.

Über so genannte Fluidisierungkissen erfolgt der Weitertransport zur direkten Wiedereindüsung im unteren Teil des Reaktors als Rezikalk. Ein Rezikalksilo ist damit nicht mehr erforderlich. Ein Teil des Filterstaubs wird zu den Restproduktsilos ausgetragen, dort verladen und einer untertägigen Verwertung zugeführt.